Jules Supervielle

Schriftsteller

* 16. Januar 1884 Montevideo

† 17. Mai 1960 Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 31/1960

vom 25. Juli 1960

Wirken

Jules Supervielle wurde am 16. Jan. 1884 in Montevideo (Uruguay) als Sohn französischer, aus dem Baskenland stammender Eltern geboren. Nach franz. Gesetz ist er Franzose, nach uruguayischem Staatsangehöriger von Uruguay.

Er verbrachte seine erste Jugend in Uruguay, erhielt dann aber seine Erziehung am Lyzeum Janson-de-Sailly in Paris, wo er später an der Sorbonne Literatur, Sprachen und politische Wissenschaften studierte und ein Diplom errang. Während des 1. Weltkrieges arbeitete er von 1914-1918 im franz. Kriegsministerium.

Die Jahre zwischen den Kriegen verlebte er teils in Südamerika, teils in Frankreich. Er befand sich während des 2. Weltkrieges in Uruguay, wo er voller Heimweh seine "Gedichte an das unglückliche Frankreich" schrieb. Im Jahre 1946 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er in Paris das Amt eines Kulturattachés der Gesandtschaft von Uruguay übernahm. Die französisch-uruguayische Doppelbürgerschaft wurde für sein Leben bestimmend. In seinen Jugenderinnerungen "Boire à la source" (1933) bezeichnete er sich als einen "intermédiaire plein d'espérance", und im gleichen Buch bekannte er: "Da ich auf einem Kontinent geboren, aber auf einem anderen erzogen worden bin, habe ich ...